Am Freitag war es wieder einmal Zeit für eine Monatsübung zum Thema „Bewegen von schweren Lasten“. Und dieses Mal war die Last sehr schwer – genauer gesagt 18 Tonnen verteilt auf vier Achsen. Der Befehl: Raus damit! Doch so einfach sich der Befehl gestaltete, umso aufwändiger war die Bergung selbst. Aber vorerst alles von Anfang.
Als die Übungsteilnehmer am Einsatzort eintrafen, war wohl kaum zu übersehen, was passiert war. Ein 18-Tonnen-LKW war mit den hinteren Achsen von der befestigten Fahrbahn abgekommen und konnte sich – trotz ausnutzen jeglicher technischen Möglichkeiten – nicht mehr selbst aus seiner Misslage befreien. Außerdem wurde durch den Unfall der Dieseltank beschädigt, wodurch Treibstoff in das Erdreich zu sickern drohte.

Als Sofortmaßnahme wurde eine Wanne unter dem Leck ausgebreitet und Ölbindemittel verstreut. Des Weiteren wurde ein Reservebehälter herbeigeschafft, das kontaminierte Erdreich abgetragen und ein doppelter Brandschutz mittels Feuerlöscher aufgebaut. Da keine Personen verletzt oder in Gefahr waren konnte man sich nun vollständig der Bergung widmen.

Grundsätzlich würde die FF St. Peter hier an ihre technischen Grenzen stoßen: Die am TANK montierte Seilwinde darf max. mit rund fünf Tonnen belastet werden – das entspricht nicht einmal einem Drittel des Gewichts des LKWs. In solchen Fällen kann man sich jedoch ganz simpler physikalischer Tricks bedienen – Stichwort: Umlenkrollen. Eine Umlenkrolle verringert die Belastung um die Hälfte. Aber auch das wäre in diesem Fall noch zu viel. Für solche Härtefälle hat die FF St. Peter nun ein ausgeklügeltes System aus verschiedenen Umlenkrollen, Schäkeln, Endlosschleifen und Feuerwehrautos ausgetüftelt, das es uns ermöglicht, selbst solche Lasten zu bewegen.

Der einzige Nachteil an diesem System besteht im Aufwendigen Aufbau, der einige Zeit in Anspruch nimmt – jedoch würde durch die Anforderung von Sondergeräten wahrscheinlich eine noch längere Wartezeit anfallen. Durch mehrmaliges Üben wird sich außerdem Routine breitmachen und die Aufbauzeit somit verkürzen

Nach ca. 1,5 Stunden konnte der LKW schließlich aus seiner misslichen Lage befreit werden und die Mannschaft wieder ins Zeughaus einrücken.

Dank gilt der Familie Höritzauer und der Firma Stöckler, die uns diese lehrreiche Übung ermöglicht haben!