
Am 6. Jänner wurde wieder die alljährliche ordentliche Mitgliederversammlung im Gasthaus Schoißengeyr abgehalten – Zeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen!
Obwohl sie zahlenmäßig nur einen kleinen Anteil der Einsatzstatistik ausmachen, fordern Brandeinsätze die Einsatzkräfte nicht weniger heraus. Unterschiedlichste Faktoren wie eine mögliche Ausbreitung des Feuers, die Gefahren der Rauchgase oder das Verhalten und die Stabilität der unterschiedlichen Materialien bei Hitze sind dabei zu beachten und in kurzer Zeit zu bewerten.
Gleich zu Beginn des Jahres, am 18. Jänner 2017, wurde die FF St. Peter/Au gemeinsam mit vier weiteren Feuerwehren in den frühen Morgenstunden zu einem Ofenbrand in einem Industriebetrieb im St. Peterer Ortsteil An der Bahn gerufen. Mehrere Atemschutztrupps waren rund fünf Stunden damit beschäftigt, das Feuer im Ofen zu löschen und etwaige Glutnester in der Isolierung des Ofens ausfindig zu machen. Erschwert wurde der Einsatz durch die große Höhe, auf der die Atemschutztrupps arbeiten mussten. Ein Monat später, am 21. Februar 2017, heulte in St. Peter erneut die Sirene – wieder in den frühen Morgenstunden. Dieses Mal war es ein LKW eines Unternehmens am St. Peterer Marktplatz, der Feuer gefangen hatte. Vorbildlich führte der munter gewordene Besitzer Erstlöschmaßnahmen durch. Ein Atemschutztrupp der FF St. Peter konnte schließlich den Brand gänzlich löschen. Ein Übergreifen auf das darüberliegende Vordach konnte somit zum Glück verhindert werden. Am 2. Juni wurde die FF St. Peter schließlich zum größten Einsatz des Jahres gerufen. Ein Dachstuhl über einer Werkstatt war in St. Michael in Brand geraten und forderte rund 150 Mitgliedern von 10 Feuerwehren. Diese konnten glücklicherweise ein Übergreifen auf das Wohngebäude verhindern. Für die Wasserversorgung musste ein Pendelverkehr eingerichtet werden, um die Distanz von je zwei Kilometern in zwei Richtungen zu den nächsten Löschwasserquellen zu überwinden.
Neue technische Entwicklungen, wie immer besser werdende Sicherheitseinrichtungen oder die immer größer werdende Zahl an Elektrofahrzeugen, fordert von den Einsatzkräften ständige Weiterbildung. Um vor allem bei Einsätzen, bei denen verletzte Personen involviert sind, bestmöglich helfen zu können und den psychischen Stress für die Einsatzkräfte zu minimieren, ist es wichtig, solche Situationen regelmäßig zu üben. Im Jahr 2017 wurde die FF St. Peter/Au zu zwei Menschenrettungen nach Verkehrsunfall alarmiert. In beiden Fällen hat die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einsatzorganisationen hervorragend funktioniert. Weiters standen auch heuer wieder zahlreiche PKW-Bergungen auf dem Programm.
Interessanterweise häuften sich in diesem Jahr die Brandmelde-Alarme bei Hochzeiten, was auch in der Bevölkerung nicht unbemerkt blieb. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal klarstellen, dass wir zwar gerne auf Hochzeiten gehen, aber lieber offiziell eingeladen werden ?. Die Ursachen für die Alarme waren sehr vielfältig – teilweise wurden sie durch unachtsames menschliches Verhalten ausgelöst und teilweise lag der Fehler im Brandmeldesystem. Klar ist aber, dass wir lieber einmal zu oft als einmal zu wenig ausrücken.
Ein Feuerwehrjahr besteht nicht nur aus Einsätzen und Übungen – auch diverse Veranstaltungen gehören dazu, bei denen wir uns der Bevölkerung präsentieren, über unsere Tätigkeiten informieren oder einfach zu ein paar unterhaltsamen Stunden einladen möchten. So durften wir heuer unter anderem Schülerinnen und Schüler der Volksschule sowie Mitglieder der Jungschar bei uns begrüßen und mit ihnen spielend die Feuerwehr erkunden. Besonders freut es uns aber, dass unser Tag der offenen Tore, den wir im Juni zum ersten Mal veranstaltet haben, so positiv von den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern aller Altersgruppen angenommen wurde.
Auch das diesjährige Feuerwehrfest wurde etwas umgestaltet: Bei Tracht on FIRE am Festsamstag heizte die Kärntner Band DIE STOCKHIATLA den zahlreichen trachtig gekleideten Besuchern kräftig ein. Aufgrund des großen Erfolges tüfteln wir schon an Ideen für das Feuerwehrfest 2018, von 24. bis 26. August. Man darf gespannt sein! In diesem Sinne möchten wir uns bei allen Besucherinnen und Besuchern unserer Veranstaltungen recht herzlich bedanken und auch für das kommende Jahr um zahlreiche Teilnahme bitten! Jeglicher Reinerlös wird für die Anschaffung von Einsatzausrüstung verwendet und ermöglicht uns somit, im Ernstfall schnell und effektiv helfen zu können.
Seit 1983 ist die Feuerwehrjugend ein wesentlicher Bestandteil unserer Organisation und aus dem Feuerwehralltag nicht mehr wegzudenken. Bei den wöchentlichen Jugendübungen lernt unser Nachwuchs spielerisch und in sicherem Rahmen das Feuerwehrwesen kennen. Bei diversen Veranstaltungen und Bewerben können die erlangten Fähigkeiten und Kenntnisse dann unter Beweis gestellt werden. So dürfen wir heuer zu einer erfolgreichen Teilnahme am Wissenstest in Amstetten und zu herausragenden Ergebnissen bei den Abschnitts-, Bezirks- und Landesbewerben gratulieren! Letztere fanden dieses Jahr in Neuhofen an der Ybbs statt. Das viertägige Ereignis, bei dem zahlreiche Aktivitäten unternommen werden, stellt wohl jedes Jahr das Highlight des Jugendfeuerwehrjahres dar. Des Weiteren stehen auch immer wieder unterschiedliche Ausflüge auf dem Programm. So fuhr man im Jänner nach Bad Schallerbach baden und im Juni wurde der Flugunion Seitenstetten ein spannender Besuch abgestattet. Ein herzliches Danke nochmal an die Flugunion!
Unser speziell geschultes, engagiertes Team rund um Jugendbetreuer Thomas Ludwig leistet das ganze Jahr hindurch tolle Arbeit und sorgt dafür, dass sich die Mädchen und Burschen bei uns wohlfühlen und Freude daran entwickeln, Teil einer einzigartigen Gemeinschaft zu sein, die durch Zusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft geprägt ist.
Es fällt uns daher nicht leicht zu akzeptieren, dass Thomas Ludwig mit 6. Jänner seine Funktion als Jugendbetreuer zurückgelegt hat. Mehr als 20 Jahre lang hat er mit seinem pädagogischen Feingefühl zahlreiche Jugendliche für die Feuerwehr begeistert, Differenzen in der Gruppe aus dem Weg geräumt und Freundschaften geschaffen. Nur wenige der heute aktiven Mitglieder waren nicht Teil seiner Jugendgruppe. An der Professionalität und der Kameradschaft, die hier gelebt werden, ist Thomas somit nicht ganz unschuldig. Im Namen aller (ehemaligen) Jugendfeuerwehrmitglieder, möchten wir dir, lieber Thomas, daher herzlich für dein Engagement in der Feuerwehr danken und hoffen, dass du uns auch weiterhin noch tatkräftig unterstützt! Gleichzeitig sind wir uns sicher, dass mit der Übergabe der Jugendfeuerwehr an Simone Piringer und ihr Team die Qualität der Betreuung weiterhin gegeben sein wird. Dir, liebe Simone, wünschen wir daher viel Freude bei deiner neuen Aufgabe!
Doch nicht nur in der Jugendfeuerwehr stehen Veränderungen an. Im Jahr 2021 soll ein neues Hilfeleistungsfahrzeug (HLF 3) angeschafft werden, welches unser in die Jahre gekommenes Tanklöschfahrzeug ersetzen soll. Weiters wird fiebrig nach einer Lösung für unser nicht mehr zeitgemäßes Zeughaus gesucht. Die nächsten Jahre werden somit sicherlich nicht langweilig.
Mit 2018 ändert sich außerdem die Ausbildung in der Feuerwehr. Konkret wurde die Grundausbildung durch die kürzere und effektivere „Basisausbildung“ ersetzt. Dadurch soll vor allem Quereinsteigern der Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr schmackhaft gemacht werden. Solltest du Interesse haben, bei uns mitzumachen, würden wir uns freuen, wenn du dich bei uns meldest!
Schließlich möchten wir uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützer für das vergangene Jahr bedanken! Durch den Rückhalt in der Bevölkerung, die Spenden und alle anderen Zuwendungen ist es uns möglich, unsere Arbeit gut und gerne zu machen.