Zusätzlich zu unserem Fuhrpark bedienen wir uns diverser Geräte, um einen möglichst guten Einsatzerfolg zu erzielen. Eine Auswahl dieser Hilfsmittel möchten wir an dieser Stelle kurz vorstellen.
Hydraulischer Rettungssatz
Der sogenannte Hydraulische Rettungssatz steht speziell zur Rettung von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen zur Verfügung. Bestehend aus einem Hydraulikaggregat mit 700 bar Arbeitsdruck sowie hydraulischem Spreizer, Schere und Teleskopzylinder ermöglicht dieses Gerät durch enorme mechanische Energie den Feuerwehrkräften Zugangsöffnungen für Notarzt und Sanitäter zu schaffen, Einklemmungen zu lösen, und in weiterer Folge die Verunfallten so schonend wie möglich aus dem oftmals schwer deformierten Fahrzeug zu retten.
Wärmebildkamera
Die Wärmebildkamera stellt heutzutage im Brandeinsatz eine unverzichtbare Hilfe für die Einsatzkräfte dar. So können im Innenangriff trotz oftmals dichten Rauches vermisste Personen, Brandherde oder Glutnester viel rascher aufgefunden werden. Die Löschmaßnahmen können so viel zielgerichteter und effizienter gestaltet werden, wodurch auch die Schadenshöhe niedriger gehalten werden kann. Abseits von Brandeinsätzen kann die Wärmebildkamera auch bei Personensuchen im Freigelände sowie bei Schadstoffeinsätzen zur Identifizierung von Flüssigkeitsständen bzw. Ölfilmen auf Gewässern eingesetzt werden.
Multi Gasmessgerät MSA Altair 4X
Dieses in St. Peter in der Au stationierte Gerät dient abschnittsweit im Schadstoffeinsatz. Es misst Sauerstoff-, Kohlenstoffmonoxid- und Schwefelwasserstoff-Gehalt in der Luft und erkennt, ob ein explosives Gasgemisch und somit Explosionsgefahr in einem Raum besteht. Dadurch kann die Vorgehensweise der Einsatzkräfte an die jeweilige Situation angepasst werden und das Gefährdungspotential minimiert werden.
Hebekissen
Zum Heben von schweren Lasten bei gleichzeitig minimalem zur Verfügung stehenden Arbeitsraum finden zur Technischen Hilfeleistung sogenannte Hebekissen Anwendung. Durch das Beaufschlagen von Druckluft von bis zu 10 bar verändert sich der Querschnitt der elastischen Kunststoffkissen um ein Vielfaches. Durch dieses Aufblähen entsteht eine hohe Hubkraft. Mit den in St. Peter in der Au eingesetzten Modellen können Lasten von bis zu 22 Tonnen angehoben und somit mitunter lebenswichtige Zentimeter zur Rettung von Personen geschaffen werden.
Rollgliss und Dreibein
Mit dem Rollgliss besteht die Möglichkeit Personen oder Gegenstände mittels Flaschenzugprinzip aus Schächten, Silos etc. aufbzw. abzuseilen. Sollte kein geeigneter Anschlagpunkt für das Rollgliss zur Verfügung stehen, bedienen sich die Einsatzkräfte des sogenannten Dreibeins, welches direkt über dem Schacht platziert werden kann. Die zu rettenden Personen können mittels Korbschleiftrage waagrecht oder gegebenenfalls auch senkrecht bzw. unter Verwendung von Klettergeschirren oder Dreiecktuch aufbzw. abgeseilt werden.
FMD Rucksack
Der FMD-Rucksack ist ein speziell für den Feuerwehrmedizinischen Dienst ausgerüsteter Erste-HilfeKoffer. Er ermöglicht den Feuerwehrmitgliedern eine Erstversorgung von Verletzten und beinhaltet die notwendige Ausrüstung für die Wundversorgung und die Beatmung. Weiters ermöglichen Pulsoximeter, Blutdruckmanschette und Pupillenleuchte erste Diagnosen zum Zustand der Verletzten. Eine Halskrause (Stifneck), Aluminiumpolsterschienen (Samsplint) und Coolpacks dienen der Traumaversorgung. Der Rucksack kommt bei Technischen Einsätzen, Veranstaltungen und Ambulanzdiensten bei Bewerben zum Einsatz und wird nur von speziell geschulten Mitgliedern eingesetzt.
Hochleistungslüfter
Bei Bränden in Gebäuden werden oft Wohnungen und Stiegenhäuser stark verraucht. Um die Bewohner*innen vor den giftigen Brandgasen zu schützen und den eingesetzten Kräften ein effizientes Vorgehen zu ermöglichen, können die Fluchtwege mittels Turbolüfter von Rauch befreit werden. Diese Überdruckbelüftung kann zeitgleich zum Innenangriff durch Atemschutztrupps durchgeführt werden.
Be- und Entlüftungsgerät
So wie der Hochleistungslüfter kann auch das Be- und Entlüftungsgerät verwendet werden, um Räume und Gebäude „rauchfrei“ zu machen. Anders als der Hochleistungslüfter wird dieses Gerät mit einem Elektromotor angetrieben und kann auch zum Absaugen eingesetzt werden. Außerdem kann ein sogenannter Leichtschaumgenerator vorgesetzt werden, um großvolumigen Schaum zu erzeugen und so z. B. Kellerräume fluten zu können.
Notstromaggregat
Um elektrische Geräte auch betreiben zu können, wenn keine Steckdose in der Nähe ist, bedient sich die Feuerwehr eines tragbaren Stromerzeugers. Angetrieben über einen Verbrennungsmotor liefert es über 230 V- und 400 V-Steckdosen ca. 14 kVA (entspricht ungefähr sieben 2.000 W-Haartrocknern). Zusätzlich ist im LF-B ein noch leistungsfähigerer Einbaugenerator verbaut. Auch im Falle eines
„Blackout“, wie ein großräumiger Stromausfall auch genannt wird, ist es uns damit möglich wichtige Einrichtungen wie Feuerwehrhaus oder Wasserpumpwerk mit Strom zu versorgen.